Ich tat einen Schritt vor die Tuer. Es war eine eiskalte Winternacht. Der Wind schlug mir ins Gesicht und eine Gaensehaut zog sich ueber meine nackten Arme und Beine. Ein zweites Mal hoerte ich das Heulen der Kreatur. Ich wusste nicht was es war, aber ich wusste, dass dieses Etwas nicht hier sein sollte. Diesmal drang ein menschlicher Schrei an meine Ohren. Meine Fuesse froren fast ein als ich ueber den Schnee rannte. Doch nach und nach spuerte ich es nicht mehr. Ich verdraengte meine Umwelt und rannte dem Knurren hinterher. Ich stand auf dem Platz und starrte. Diese abscheuliche Kreatur hatte mich noch nicht bemerkt. Noch. Mein Koerper bebte. Nicht vor Angst, nicht vor Kaelte. Ich sog scharf die Luft ein. Ich fuehlte wie alles wuchs. Wie mein Koerper sich veraenderte und die Schmerzen alles wurden. Ich hoerte einen hysterischen Schrei und merkte, dass dieser aus meiner Kehle kam. Ich oeffnete wieder meine Augen. Und sah direkt in die roten dieser Kreatur.

„Paddy!!!“ Ich schrie und schlug mit meinen Faeusten um mich. „Paddy!!!!!!“ Das war mein Name. Wer rief mich? Mein Schreien verebbte. Ich oeffnete meine Augen und sah in das Gesicht meiner kleinen Schwester. Sie sah mich mit ihren runden, unschuldigen Augen an. Sie war so suess und so zierlich. Es schien kein Licht ins Fenster. Ich folgerte daraus, dass es noch Nacht war. Ich schaute meine Schwester wieder an. „Du hast wieder geschrien. Du musst damit aufhoeren. Du machst mir Angst!“ Als ich eine Traene auf ihrer Wange sah, zog ich sie an mich und hielt sie fest. „Scht. Alles wird gut. Mach dir keine Sorgen, Lilly, bitte.“ Sie hatte recht. Diese Traeume mussten aufhoeren. Allerdings konnte ich schlecht bestimmen was ich traeumte. Die letzten paar Wochen hatte ich immer aehnliche Traeume. Ich fand eine Kreatur, hatte den Instinkt diese auszuloeschen und verwandelte mich. Ich wusste aber nicht in was. Schreiend, bruellend und um mich schlagend erwachte ich immer. Ich schauderte und trug meine Schwester ins Nebenzimmer, wo ihr Bett stand. Als ich sie hingelegt hatte schlich ich zurueck in mein Zimmer und legte mich wieder ins Bett. Warum verfolgten mich diese Traeume? Was sollten sie bedeuten? Sie schienen auch alle so echt, die Schmerzen meiner „Verwandlung“ konnte ich auch spueren wenn ich aufgewacht war. Ich starrte in die Dunkelheit und versuchte die ganzen Gedanken wegzuschieben.Je mehr ich daran dachte, desto nervoeser wurde ich. Ich hoerte den Regen gegen mein Fenster prasseln und kuschelte mich mehr in mein Bett. Die Augen zu, liess ich die Waerme in meinen Koerper sinken. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf den Rhythmus meines Atems und fiel nach einer Weile endlich in einen friedlichen Schlaf.

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Benommen legte ich am naechsten Morgen den Schulweg hinter mich. Was um Gottes Willen sollte das Ganze bedeuten? Ich wiederholte vor meinen Augen den ganzen Traum und ein kalter Schauer lief mir den Ruecken herunter. War ich tatsaechlich mehr als ein Mensch? Diese Verwandlung, der Schmerz. Was wurde ich? Ich versuchte mich daran zu erinnern, wo der Schmerz am staerksten ausgepraegt war, doch Zoey kam mir breit grinsend entgegen. „Hey, Paddy! Mein Gott, wie siehst du denn aus?!“ Das war wirklich eine der nettesten Begruessungen die ich je gehoert hatte. „Danke Zoey.“, grummelte ich vor mich hin und betrat das gray-blaue Gebaeude. Es war sehr alt und spaerlich renoviert worden. Man konnte sehen wie huepsch die Raeume mal gewesen waren, wie schoen und detailliert alles gebaut worden war. Heute war wenig davon uebrig. In der Einganshalle waren Teile der Tapete abgeblaettert und verwischt. Die Schule wartete auf Geld um die Halle zu renovieren und liess die Wand einfach zerfallen. Die einzelnen Raeume waren gut ausgestattet und renoviert, aber blass und charakterlos. Mir gefiel die Schule nicht, aber es war die einzige in unserer Kleinstadt und die naechste war zu weit weg um jeden Morgen hinzufahren. Zoey holte mich angestrengt ein. „Was rennst du immer so? Was ist denn mit dir los? Du siehst aus als waerst du Jack the Ripper persoenlich ueber den Weg gelaufen!“ Sie meinte wohl meine dunklen Augenringe und meine blasse, schlaffe Haut. „Nein, keine Zeitreise. Nur schlecht geschlafen.“ Zoey ruempfte die Nase und stakste beleidigt davon. Mein tag begann mit Philosophie in Raum 36 bei Herrn Stalker. Er war ein guter Lehrer und ein Fachmann in seinem Gebiet. „Guten Morgen!“, begruesste uns die tiefe Stimme unseres Lehers. Seine Gesichtszuege waren weich, aber ernst. „Heute ist unser Thema die Faszination von Fabelwesen. Also alles von Einhorn, ueber Riese oder Vampir. Wir werden der Reihe nach gehen und jeder wird sein Lieblingsfabelwesen aufsagen. Und wenn ihr keins habt, dann seit bitte einfallsreich genug und nimmt nicht das eures Nachbarn. Also, beginnen wir mit Tracy.“ Tracy mochte Vampire meist und sie sagte als Antwort auf die Frage weshalb, dass sie einfach ungeheuer faszinierend waeren. Die Leidenschaft fuer Blut, in vielen Geschichten aber auch die Leidenschaft fuer Liebe.

So also das is der Anfang. Ich glaub des einzigste in richtiger Reihenfolge.